Bye, bye Pille
DER NATÜRLICHE WEIBLICHE ZYKLUS
Der weibliche Zyklus ist viel mehr als nur die weibliche Menstruation – der gesamte Zyklus dauert bei den meisten Frauen 25 bis 31 Tage. Er beginnt am Tag des Einsetzens der Menstruation. Zu Beginn des Zyklus werden im Gehirn Hormone freigesetzt, die die Eierstöcke dazu anregen, Follikel (Eibläschen) zu bilden. Diese reifen nun während der ersten Zyklushälfte und sorgen für einen Östrogenanstieg im Körper. Während der Hälfte des Zyklus platzt das am weitesten herangereifte Follikel und eine Eizelle tritt hervor. Zurück bleibt die Hülle, aus der während der zweiten Zyklushälfte das Schutzhormon Progesteron gebildet wird. Die Eizelle wandert nun langsam vom Eierstock, über den Eileiter bis in die Gebärmutter. Wird sie währenddessen nicht befruchtet, stirbt sie ab und wird mitsamt der Gebärmutterschleimhaut abgestoßen. Es kommt zur Menstruation.
DIE ANTIBABYPILLE UND DER BEWUSSTE ENTZUG
Wird die Antibabypille als Verhütungsmittel genutzt, ändert sich der natürliche Zyklus. Die Pille beinhaltet synthetische Hormone, die den Kommunikationsweg zwischen Gehirn und Eierstöcken unterbricht. Der Zyklus kann infolgedessen nicht starten. Die Follikelbildung und somit auch die Östrogenproduktion werden unterdrückt.2 Ohne reife Follikel kann kein Eisprung stattfinden. Hierdurch wird einerseits eine Schwangerschaft verhindert, andererseits entfällt die Bildung des Schutzhormons Progesteron.3 Mit Absetzen der Pille wird dieser künstliche Ablauf abgeschaltet. Von jetzt auf gleich fehlen dem Körper die zugesetzten Hormone und er muss versuchen, seine eigene Hormonproduktion zu reaktivieren. Dies kann jedoch eine Weile dauern. Eine mögliche und durchaus häufige Folge sind daher Zyklusstörungen und das ausbleiben der Menstruation.
Aus diesem Grund ist es wichtig den Körper nach Absetzen der Pille so zu unterstützen, dass sich die Eierstöcke und Gebärmutter erholen können, der eigene Hormonhaushalt reguliert wird und die Fruchtbarkeit wieder einsetzt. Die nachfolgenden Tipps können dazu beitragen, dass Gleichgewicht wiederherzustellen:
Vitamine & Mineralstoffe
Die regelmäßige, eventuell langjährige Einnahme der Pille hat den Körper täglich belastet. Sowohl die Aufnahme als auch die Verwertung von Vitaminen und Mineralstoffen wurde hierdurch teilweise massiv gestört. Infolgedessen können Mängel an Vitamin B, C und E sowie Magnesium, Selen und Zink auftreten.3 Daher ist es umso wichtiger, diesen Vitalstoffdefiziten entgegenzuwirken.
Gesunde Ernährung
Essenziell für einen gesunden Hormonhaushalt ist eine ausgewogene Ernährung. Besonders frische, unverarbeitete Lebensmittel enthalten wichtige Mineralstoffe und Vitamine, weshalb ein Großteil der Ernährung aus Gemüse bestehen sollte. Auch Obst enthält viele Nährstoffe und sollte deshalb regelmäßig zugeführt werden. Dabei empfiehlt es sich vorrangig auf saisonale und regionale Produkte zurückzugreifen. Sie enthalten mehr Vitamine und Mineralstoffe, als Produkte, die aus weit entfernten Ländern unreif geerntet und eingeflogen werden müssen. An der Hormonproduktion sind unter anderem auch Fettsäuren beteiligt, weshalb die Zufuhr von qualitativen Fetten ein fester Bestandteil der Ernährung sein sollte. Diese befinden sich beispielsweise in fettigen Fischarten, Ölen, Nüssen, Kernen und Algen. Aminosäuren sind die Grundbausteine des Körpers und werden für alle Stoffwechselprozesse benötigt. Aus diesem Grund ist auch eine Zyklus im Gleichgewicht. Mit diesen Tipps unterstützen Sie den Körper ausreichende Zufuhr von Proteinen notwendig, um den Zyklus wieder in Schwung zu bringen. Vor allem tierische Produkte enthalten oft einen höheren Proteinanteil. Um den Körper diesbezüglich vor ungewollten Stoffen, wie Hormonen und Antibiotika zu schützen, sollte bei der Zufuhr von tierischen Produkten unbedingt auf die Qualität geachtet
werden. Auch pflanzliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Kerne und Nüsse enthalten Proteine.
Regelmäßige Mahlzeiten
Um eine kontinuierliche und optimale Nährstoffversorgung zu gewährleisten, ist eine ausreichende Anzahl an Mahlzeiten wichtig. Tendieren Sie dazu, zu wenig und zu selten zu Essen, empfiehlt es sich, die Anzahl der Mahlzeiten auf vier bis fünf pro Tag zu erhöhen. Neigen Sie dazu, mehrere Mahlzeiten und Snacks pro Tag zu sich zu nehmen, sollten Sie die Anzahl der Mahlzeiten auf drei bis vier pro Tag verringern. Die Leber stärken Die Hormone, die durch die Pille aufgenommen wurden, müssen entgiftet werden, bevor der Körper sie ausscheiden kann.2 Um die Entgiftung zu unterstützen, sollten immer mal wieder Fastenphasen in den Alltag integriert werden. Dazu ist es wichtig, dass während der Fastenphase nichts außer Wasser, ungesüßter Tee oder Kaffee zugeführt wird. Diese Phase kann vor allem nachts, während des Schlafens, erreicht werden. Um sie zu verlängern, kann ein spätes Frühstück oder frühes Abendessen helfen. Hierbei empfiehlt es sich, die Zeitspannen während der Fastenphasen langsam zu verlängern. Übermäßige Fastenphasen sollten jedoch vermieden werden, da ein zu langer Zeitraum ohne Nährstoffe die Prozesse im Körper hemmen kann. Um dem Körper die Entgiftungn der Hormone zusätzlich zu erleichtern, sollten Umweltchemikalien, zum Beispiel in Pflegeprodukten, im Essen und im täglichen Umfeld reduziert werden.
Viel Trinken
Der Körper besteht zu 60 bis 70 Prozent aus Wasser, weshalb eine ausreichende Wasserversorgung nötig ist, um die Prozesse des Körpers zu unterstützen. Außerdem dient Wasser dem Abtransport von Stoffwechselendprodukten und ist somit auch für die Ausscheidung der Östrogene zuständig. Der Körper benötigt pro Tag 30 bis 40 ml Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht. Dies entspricht bei 70 kg etwa 2,1 bis 2,8 l.
Falls Sie eine individuelle Ernährungsberatung wünschen, empfehlen wir Ihnen einen Termin unter Tel. 03606/663-933 oder unter wellness@hotel-am-vitalpark.de zu reservieren.
Quellen
BZgA (2018), Forschung Sexualaufklärung: Verhütungsverhalten Erwachsener
Scheuernstuhl, A. F. (2019), Krank ohne Grund? Hormone aus dem Lot. Störungen richtig erkennen und heilen.
Hill, M. (2022), Super Power Periode. Wie Sie ihren Zyklus richtig verstehen und seinen Rhythmus für sich nutzen.